+++ Allgemein +++
Tape Art
Eine moderne Kunstform, bei der anstelle von Farbe und Pinsel verschiedenste Klebebänder verwendet werden, um Kunstwerke zu gestalten. Mit farbigen, transparenten oder gemusterten Tapes entstehen Linien, Formen und Flächen auf Wänden, Böden oder Leinwänden.
Sie entstand in den 2000er Jahren als Teil der Street Art / Urban Art und hat sich zu einer eigenständigen Kunstform entwickelt.
Sie zeichnet sich durch ihre klare, oft geometrische Ästhetik und die Möglichkeit aus, Werke flexibel anzubringen oder wieder zu entfernen. Die Werke können auf Wänden, Böden, Fenstern oder Leinwänden entstehen und reichen von kleinen Designs bis hin zu großflächigen Installationen.
Street Art / Urban Art
Street Art, auch Urban Art genannt, ist ein Sammelbegriff für Kunst im öffentlichen Raum. Sie umfasst verschiedene Ausdrucksformen wie Graffiti, Schablonenkunst, Installationen und auch Tape Art.
Im Mittelpunkt steht die kreative Gestaltung des urbanen Umfelds – oft frei zugänglich, gesellschaftlich relevant und temporär. Tape Art zählt zu den moderneren Ausdrucksformen innerhalb der
Street Art. Sie steht für eine legale, temporäre und oft sehr präzise Art, den Stadtraum gestalterisch zu nutzen, ohne ihn dauerhaft zu verändern. So wird Street Art / Urban Art zu einer
lebendigen, wandelbaren Kunstform, die Städte weltweit prägt und Kunst für alle zugänglich macht.
Tape
Das ist der englische Begriff für Klebeband und das zentrale Material dieser Kunstform. Es gibt verschiedene Arten von Tape, z.B. PVC-, Stoff-, Papier-, Metall- oder Gewebeklebebänder. Sie
unterscheiden sich in Farbe, Oberflächenstruktur, Klebkraft und Flexibilität.
Häufig verwendet werden Gaffa Tape / Duct Tape: Starkes Gewebeband, welches universell einsetzbar ist. Packing Tape (Paketklebeband): Wird oft verwendet, um durch Überlagerungen Schattierungen und Details zu erzielen. Masking Tape (Malerkrepp): Ein Papierklebeband, das gut für Innenräume geeignet ist. Washi Tape: Ein umweltfreundliches, oft dekoratives Klebeband.
Temporäre Kunst
Unter temporärer Kunst versteht man Werke, die nur für einen begrenzten Zeitraum existieren. Tape Art ist meist temporär, da die verwendeten Materialien nicht dauerhaft haften und bewusst wieder
entfernt werden können. Diese Vergänglichkeit ist Teil ihres künstlerischen Konzepts und verleiht ihr einen besonderen Reiz. Im Gegensatz zu Graffiti können Tape-Art-Werke in der Regel
rückstandsfrei wieder abgelöst werden, was sie ideal für temporäre Installationen im öffentlichen Raum macht.
Komposition
Die Komposition in der Tape Art ist die bewusste und präzise Anordnung der Klebebänder auf einer Fläche oder im Raum. Sie ist das gestalterische Grundprinzip, das bestimmt, wie Linien, Formen und Farben miteinander interagieren.
Da jede Klebeband-Linie eine sichtbare und schwer korrigierbare Entscheidung darstellt, ist die Planung der Komposition entscheidend. Wichtige gestalterische Aspekte sind dabei Linienführung, Symmetrie, Rhythmus, Kontrast und Proportion. Während manche Künstler strenge geometrische oder architektonische Kompositionen wählen, setzen andere auf unregelmäßige, organische Strukturen, um Bewegung zu erzeugen.
Die Komposition verbindet in der Tape Art technische Präzision mit künstlerischem Empfinden und ist das Herzstück, das jedem Werk seinen individuellen Charakter verleiht.
+++ Klebebänder +++
Gaffa Tape / Duct Tape / Gewebeband
Das Gaffa Tape ist das Arbeitspferd der Tape Art. Es handelt sich um ein sehr starkes, textiles Gewebeband mit einer hohen Klebkraft, das primär in der Veranstaltungstechnik eingesetzt wird. In der Kunst überzeugt es durch seine Robustheit und Opazität (Blickdichtigkeit), wodurch es ideal für großflächige, schnell zu realisierende Arbeiten ist. Da es reißfest und oft wasserabweisend ist, eignet es sich gut für temporäre Außeninstallationen. Vor allem aber ist Gaffa Tape aufgrund seiner Festigkeit und Flexibilität das bevorzugte Material für den Bau dreidimensionaler Skulpturen und raumgreifender Objekte, bei denen die Struktur halten muss.
Masking Tape / Malerkrepp (Papierklebeband)
Das Malerkrepp ist ein papierbasiertes Klebeband mit einer kontrolliert niedrigeren Klebkraft. Sein größter Vorteil ist die Reversibilität: Es lässt sich in den meisten Fällen leicht und nahezu rückstandsfrei wieder entfernen. Dies macht es zu einer beliebten Wahl für sehr temporäre Werke oder für Anfänger. Aufgrund seiner matten Oberfläche und der guten Formbarkeit wird es zudem häufig als Basismaterial verwendet. Zudem ist es aufgrund seiner einfachen Handhabung besonders gut für Kinder geeignet.
Vinyl-Tape / PVC-Klebeband
Das Vinyl Tape ist ein dünnes Kunststoffband mit einer oft glänzenden oder seidenmatten Oberfläche. Es ist der Spezialist für klare Linien und präzise Geometrie. Dank seiner Flexibilität und Dehnbarkeit kann es hervorragend für die Darstellung von fließenden Kurven und engen Radien genutzt werden, die mit starren Bändern schwer zu realisieren wären. Es ermöglicht gestochen scharfe Kanten und wird daher oft für abstrakte, architektonisch inspirierte Kunstwerke eingesetzt.
Fine Line Tape
Das Fine Line Tape ist eine spezielle Variante des Vinyl- oder Kreppbands, die sich durch ihre extrem geringe Breite auszeichnet (oft nur 1 bis 6 mm). Es wurde entwickelt, um höchste Präzision zu gewährleisten. Für Tape Artists ist es unverzichtbar für feinste Details, filigrane Arbeiten und die Darstellung komplexer Konturen oder Muster, bei denen Standardbreiten ungeeignet sind.
Packaging Tape / Paketklebeband
Dieses transparente oder braune Kunststoffband ist das Schlüsselmaterial für die sogenannte Packing Tape Art, eine Technik, die von Künstlern wie Max Zorn perfektioniert wurde. Dabei wird das Band schichtweise auf eine transparente Oberfläche (meist Acrylglas) geklebt. Die unterschiedlichen Dicken und Überlagerungen des Klebebands erzeugen dabei eine Skala von Licht- und Schatteneffekten, ähnlich einer Sepia-Zeichnung oder Fotografie. Das fertige Werk wird dann von hinten beleuchtet, um die gegebene optische Tiefe und den Hell-Dunkel-Kontrast sichtbar zu machen.
Translucent Tapes / halbtransparentes Klebeband
Unter Translucent Tapes versteht man Klebebänder, die durchscheinend oder halbtransparent sind. Sie sind ideal für Künstler, die mit dem Prinzip der Farbschichtung arbeiten möchten. Wenn unterschiedliche transparente Farben übereinander geklebt werden, entstehen neue Farbnuancen und eine optische Tiefenwirkung, die dem Werk Komplexität verleiht.
Flourecent Tape / Neon-Klebeband
Dieses Material ist für den Einsatz in dunklen oder schummrigen Umgebungen konzipiert. Es ist ein Gewebe- oder Vinylband in leuchtenden Farben, das unter UV-Licht (Schwarzlicht) stark reagiert und zu leuchten beginnt. Tape Artists nutzen es gezielt für Installationen in Clubs, bei Events oder in abgedunkelten Galerien, um einen dynamischen "Glow-in-the-Dark"-Effekt zu erzielen.
Washi Tape
Ursprünglich aus Japan stammend, ist Washi Tape ein dekoratives, papierbasiertes Klebeband, das oft aus nachwachsenden Rohstoffen wie Reispapier hergestellt wird. Es zeichnet sich durch seine geringe Klebkraft, seine umweltfreundliche Zusammensetzung und seine große Vielfalt an Mustern und Farben aus. Es wird in der Tape Art vor allem für feinere Arbeiten, dekorative Akzente und kleinere Kunstwerke im Innenbereich verwendet.
Metall-Tape / Aluminiumklebeband
Metallklebebänder, oft basierend auf Aluminium, sind eine Spezialität in der Tape Art. Ihre herausragendste Eigenschaft ist die hochreflektierende, metallische Oberfläche, die weder blickdicht noch transparent im herkömmlichen Sinne ist.
Metallklebeband wird eingesetzt, um Highlights, glänzende Akzente oder futuristische/industrielle Texturen zu erzeugen. Es ist ideal, um Lichteffekte einzufangen oder zu lenken. Durch das Zerknittern vor dem Anbringen können Tape Artists unregelmäßige, organische Texturen schaffen, die einen spannenden Kontrast zu den sonst geraden Linien der Tape Art bilden.
+++ Werkzeuge & Tools +++
Cuttermesser & Skalpell
Diese sind die unverzichtbaren Präzisionswerkzeuge des Tape Artists. Das Skalpell, oft mit einer feinen Klinge, ist ideal für das exakte Verschneiden von überlappenden Kanten, das Freischneiden von Negativformen und das Schneiden von Kurven, da es eine hohe Manövrierfähigkeit bietet. Der Cuttermesser kommt oft bei dickeren Tapes oder für gerade Schnitte entlang eines Lineals zum Einsatz. Die Schärfe dieser Werkzeuge ist entscheidend, um saubere und nicht ausgefranste Klebebandkanten zu gewährleisten.
Rakel
Typischerweise aus Kunststoff oder mit Filzkanten ausgestattet, ist der Rakel essenziell für die optimale Haftung des Materials. Unmittelbar nach dem Anbringen wird das Band fest und gleichmäßig auf den Untergrund gedrückt, wodurch Luftblasen vermieden und eine faltenfreie Oberfläche geschaffen wird. Dies ist grundlegend für die Langlebigkeit des Kunstwerks und die Vermeidung von Ablösungen an den Kanten.
Metallineal
Ein stabiles Lineal, meist aus Aluminium oder Stahl, dient nicht nur als Messhilfe, sondern vor allem als Führungsschiene für das Skalpell und den Cutter. Das Metall verhindert, dass das Schneidwerkzeug die Kanten beschädigt. Es ist unerlässlich, um perfekt gerade Schnitte zu erzielen und die Abstände und Breiten der Klebebänder präzise zu kontrollieren, was für geometrische Kompositionen von höchster Wichtigkeit ist.
Zollstock
Diese Instrumente sind für die Vermessung und Planung großer und kleiner Flächen fundamental. Der Zollstock wird für schnelle, verlässliche Messungen auf mittleren Distanzen genutzt, während das flexiblere Maßband ideal für größere Flächen oder die Überprüfung von Diagonalen ist. Sie helfen dem Künstler, die Proportionen der Vorlage akkurat auf die unebene Realität des Untergrunds zu übertragen.
Laser & Wasserwage
Bei architekturbezogenen und großformatigen Arbeiten sind diese Tools unverzichtbar, um die Beziehung des Kunstwerks zur Umgebung zu definieren. Der Laser bzw. die Wasserwaage projiziert exakte, sichtbare Referenzlinien über weite Distanzen. Dies garantiert, dass vertikale und horizontale Linien millimetergenau zur Architektur ausgerichtet sind, was für das Gelingen perspektivischer Effekte entscheidend ist.
Schneidematte
Eine flexible, selbstheilende Unterlage, die beim Arbeiten auf Tischen oder dem Boden unverzichtbar ist. Sie schützt die Untergründe vor Schnittspuren des Skalpells und gewährleistet durch ihre leicht nachgiebige Oberfläche einen sauberen, durchgängigen Schnitt des Klebebands.
Beamer / Projektor
Ein modernes Hilfsmittel, das vor allem im Bereich der Figurativen Tape Art zum Einsatz kommt. Es erlaubt die direkte Projektion einer digitalen Vorlage auf die Wand. Künstler können so Konturen, Schattengrenzen und Proportionen schnell und präzise auf die Oberfläche übertragen und die Linien des Klebebands exakt nachziehen.
+++ Tape-Art-Techniken +++
Linienführung & Konturtechnik
Die Linienführung ist die ursprünglichste und fundamentalste Methode der Tape Art. Hierbei wird das Klebeband in klaren, präzisen Bahnen direkt auf den Untergrund geklebt, um klare geometrische Formen, Muster oder die Silhouetten von Objekten zu schaffen. Diese Technik erfordert hohe Präzision und den gezielten Einsatz von Lineal und Laserwaage, da jede Linie eine unkorrigierbare Kante darstellt. Bei großflächigen Wandarbeiten ist die exakte Linienführung essenziell, um dem Werk einen grafischen, modernen und scharfen Stil zu verleihen, der oft an Architekturzeichnungen erinnert.
Layering / Überlagerung & Schichten
Layering, oder die Schichttechnik, ist die Methode, die Tape Art von einer reinen Linienzeichnung zur Malerei erhebt. Dabei werden mehrere Schichten von Tapes – oft mit unterschiedlicher Dichte, Farbe oder Transparenz – übereinandergelegt. Diese Überlagerungen dienen dazu, Farbnuancen, Tiefe, Schattierungen (Shading) oder komplexe Transparenzeffekte zu erzeugen. Ähnlich wie bei Lasuren in der traditionellen Malerei ermöglicht diese Technik eine fast malerische Wirkung und ist unverzichtbar für die Darstellung von Volumen und Realismus in der figurativen Tape Art.
Cutting / Schneidetechnik
Die Schneidetechnik ist für die filigranen Details und die endgültige Formgebung unerlässlich. Hierbei werden die bereits auf den Untergrund aufgebrachten Klebebänder mit einem Skalpell oder Cuttermesser präzise zugeschnitten. Durch das gezielte Ausschneiden von Formen aus dem geklebten Material können gestochen scharfe Kanten, feingliedrige Muster oder weiche, geschwungene Übergänge geschaffen werden. Diese Technik ist besonders bei abstrakten und figurativen Motiven beliebt, wo nur der exakte Schnitt die gewünschte Detailtiefe ermöglicht.
Stretching / Dehnen & Formen
Da Klebebänder aus Kunststoff oder Gewebe eine gewisse Flexibilität besitzen, ermöglicht die Technik des Stretching das gezielte Dehnen und Biegen des Materials während des Anbringens. Dies ist vor allem bei PVC- oder Vinyltapes möglich. Durch das leichte Dehnen können geschwungene Linien, feine Rundungen und organische Formen gestaltet werden, die der sonst geradlinigen Tape Art eine dynamische und fließende Ästhetik verleihen. Diese Methode überwindet die natürliche Starrheit des Materials.
Negative Space / Negativtechnik
Bei dieser fortgeschrittenen Methode wird nicht das Tape selbst, sondern die freigelassene Fläche (die Wand oder der Untergrund) als Hauptgestaltungselement genutzt. Das Tape dient lediglich dazu, diesen Raum zu definieren oder abzugrenzen. Durch gezieltes Platzieren oder das nachträgliche Entfernen von Tapes entstehen die eigentlichen Motive aus der Leere – ähnlich dem Prinzip einer Schablone (Stencil). Diese Technik lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters auf das, was nicht geklebt wurde, und verleiht dem Werk eine subtile Eleganz.
Farbverlauf & Transparenztechnik
Diese Technik arbeitet eng mit dem Layering zusammen und nutzt transparente oder halbtransparente Tapes in verschiedenen Farbabstufungen. Durch die Überlagerung entstehen sanfte, fließende Übergänge und Farbverläufe ohne harte Kanten. Sie wird häufig eingesetzt, um Lichtreflexe, eine optische Tiefe oder visuelle Bewegung in die Arbeit zu bringen, da sich die Farben des Tapes optisch auf dem Untergrund "mischen".
3D-Tape-Art
Die 3D-Tape-Art verlässt die klassische zweidimensionale Fläche und ist eine raumgreifende Technik. Hierbei verlaufen die Linien und Bänder nicht nur über Wände, sondern ziehen sich über Böden, Decken, Ecken und in den freien Raum. Das Ziel ist die Schaffung dreidimensionaler Illusionen (wie bei der Anamorphose) oder ganzer begehbarer Raumskulpturen und Netze. Diese Methode spielt intensiv mit der Perspektive und der gesamten Raumwahrnehmung des Betrachters.
Multimedia / Kombination mit anderen Materialien
Viele professionelle Tape Artists erweitern die Grenzen des Mediums, indem sie Klebeband mit anderen Materialien kombinieren. Diese Mixed-Media-Werke integrieren Elemente wie Farbe, Papier, Folie, Stoff, Sprühdosen oder Lichtquellen. Durch diese Kombination entstehen neue Texturen, zusätzliche Effekte oder haptische Qualitäten, die über die reine Klebekunst hinausgehen.
+++ Stilrichtungen und Ästhetik +++
Geometrische Abstraktion
Diese Ästhetik nutzt die naturgegebene Geradlinigkeit des Tapes. Der Fokus liegt hier auf klaren Linien, Winkeln und geometrischen Mustern. Künstler arbeiten mit Symmetrie, Wiederholungen und dem Verhältnis der Formen zueinander, wobei oft Vinyl Tape und millimetergenaue Ausrichtung gefragt sind.
Figurative Tape Art
Als Gegensatz dazu steht die Figurative Tape Art, deren Ziel es ist, erkennbare Motive wie Porträts, Figuren oder Landschaften darzustellen. Die Herausforderung besteht darin, Konturen und Formen durch die geraden Kanten des Tapes zu definieren. Hierbei sind Überlagerungs- und Schichttechniken (Layering) entscheidend, um die nötige Tiefe und Schattierung (Shading) zu erzielen.
Packing Tape Art
Eine sehr spezifische figurative Unterart ist die Packing Tape Art. Bei dieser Technik wird meist braunes Paketklebeband in Schichten auf transparente Platten geklebt. Das eigentliche Bild entsteht nicht durch die Farbe, sondern durch die Dichte der Überlagerungen, welche von hinten beleuchtet werden. Die Intensität der Schichten steuert dabei die Helligkeitswerte und erzeugt fotorealistische Licht- und Schatteneffekte.
Anamorphose & Optische Täuschung
Ein besonders spannendes Feld ist die Arbeit mit Anamorphose und Optischer Täuschung. Diese Werke spielen mit der menschlichen Wahrnehmung und der Perspektive des Raumes. Das Kunstwerk wirkt nur von einem einzigen, festen Blickpunkt aus korrekt und dreidimensional; aus jedem anderen Winkel erscheint es verzerrt. Dies erfordert oft mathematische Präzision bei der Verzerrung der Linien auf dem Untergrund.
Minimalistische Tape Art
Ein weiterer wichtiger Ansatz ist die Minimalistische Tape Art. Hier wird das Werk auf das Wesentliche reduziert – oft nur wenige Linien oder eine einzige Farbe. Der Fokus liegt auf der perfekten Linienführung und der bewussten Nutzung des Negativraums (der leeren Wandfläche), um eine maximale Wirkung mit minimalem Aufwand zu erzielen.
Rauminstallation / 3D-Skulptur
Schließlich gibt es die 3D-Skulptur und Rauminstallation. Dieser Stil verlässt die zweidimensionale Fläche und nutzt das Klebeband, um echte, greifbare Objekte, Figuren oder spannungsvolle Netzstrukturen in den Raum zu spannen. Für diese dreidimensionalen Kreationen, die oft mit einem Gaffa Tape oder Malerkrepp-Gerüst realisiert werden, ist ein ausgeprägtes räumliches Vorstellungsvermögen erforderlich.